Liebe Gemeinde und liebe Gäste,
schön, dass Sie sich ein paar Minuten nehmen, um in unserem Hahnenschrei zu blättern. Zeit ist ein kostbares Gut und will bewusst investiert werden, sonst sind wir Spielball der Umstände und reagieren lediglich auf Ereignisse, anstatt gezielt zu agieren. Wer aber etwas bewirken will, muss sich über seine Ziele im Klaren sein, wie etwa die Impulse zur Jahreslosung nachdenkenswert fragen (Seite 13): „Wo kommst du her und wo willst du hin?“.
Ein Zeitungsartikel trug einmal die Überschrift „Ein »Geschafft« gibt es nicht mehr“. Wir können eben nicht alles tun, sondern müssen zwangsläufig Prioritäten setzen. Zu den allerwichtigsten Hilfen, um beurteilen zu können, was oder wem wir den Vorrang geben sollten und in welche Richtung ein deutliches „Nein“ angebracht ist, lautet: Abstand gewinnen und aus einer anderen Perspektive blicken!
Wo wollen wir in 5, 10 oder 20 Jahren stehen? Denn wer in 10 Jahren gut ein Instrument spielen oder eine Fremdsprache können will, müsste am besten gleich damit anfangen. Wer Gott und Jesus Christus näher kennenlernen möchte, der sollte sich dafür ebenfalls täglich Zeit einräumen. Welche Beziehungen sind mir morgen wichtig? Es kennzeichnet den Weisen, diese bereits heute zu pflegen. Ist der Himmel mein Ziel, dann macht es Sinn, die Weichen sofort dafür zu stellen.
Jeder Gottesdienst (Seite 8-9) ist eine absichtsvolle Unterbrechung der Alltagsmühle und lenkt den Blick nach oben, um innezuhalten und neue Perspektiven zu gewinnen. Denn manches sieht aus einem anderen Winkel nicht so glorreich aus wie wir meinen oder wünschen. Darauf gilt es sich einzulassen, dies auszuhalten und vor Gott zu bedenken. Ebenso die zahlreichen kirchgemeindlichen Veranstaltungen wie Gebetstreffen, Passionsandachten, Weltgebetstag oder die Bibelwoche (Seite 6-7) laden ein, seinen Horizont zu erweitern und Tiefgründigem, Neuem, Ermutigendem oder Infragestellendem zu begegnen.
Alles wie immer? Jahrein und jahraus?, für mich unbefriedigend, -
da lobe ich mir das Evangelium: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5), Gott will Neues wirken ohne jedoch dabei sein bisheriges Wort zu korrigieren.
Pfarrer Martin Wappler