„Mache dich auf und werde licht, denn dein Licht kommt und die Herrlichkeit des Herrn geht auf über dir.“ (Jesaja 60,1)
Der Monatsspruch für den Dezember ist ein Bibelwort, das wir sofort, wenn wir es hören, mit der Adventszeit verbinden. Fragt man nach der Bedeutung, dann denken wir zuerst an die Aufforderung, das Licht der Liebe, welches Christus mit seiner Geburt in unser Leben bringt, an andere weiter zu geben.
Schaut man sich diesen Spruch aber genauer an, dann steckt dort etwas anderes drin. „Werde licht!“ – nein, das ist kein Tippfehler, ich habe hier das Substantiv nicht aus Versehen klein geschrieben, es steht schon so im Bibeltext und damit wandelt sich die Bedeutung: Wir sollen nicht zuerst zum Licht für andere werden, wir sollen bei uns selbst anfangen.
Das Adjektiv „licht“ kommt in unserem Alltag eher selten vor. Manchmal sagen wir „der hatte einen lichten Moment“, wenn jemand einen guten Einfall hatte oder „da ist eine lichte Stelle im Wald“, wenn wir auf einem Spaziergang sehen, wie der Sonnenschein durch die Baumkronen fällt. „licht“ bedeutet so viel wie „hell, leuchtend, strahlend“. Wenn wir also aufgefordert werden „Mache dich auf und werde licht!“, dann sollen wir dafür sorgen, dass es in unserer Seele hell ist. Wir sollen uns bereit machen für die Ankunft von Christus in unserem Leben.
Und erst wenn es in uns selbst hell ist, können wir das Licht, das uns erfüllt, an andere weitergeben. Wenn dieser Vers am Beginn der Adventszeit steht, dann ist das auch eine Aufforderung, diese Zeit gut zu nutzen. Wir sollten uns trotz all dem Stress bewusst auf das vorbereiten, was der eigentliche Sinn des „Christfestes“ ist. Nehmen wir uns Zeit für die alten schönen Bibeltexte und Advents- und Weihnachtslieder, die es hell werden lassen können in uns. Machen wir uns bereit dazu, Jesus Christus in unserem Herzen aufzunehmen.
Stefanie Hirsch